Das zweite besuchte Weingut in der Region Marlborough war Dog Point. Gegründet wurde das Weingut 2004 von James Healy und Ivan Sutherland. James und Ivan waren vorher Winemaker resp. Rebbergsverantwortlicher bei Cloudy Bay. Dort hatten sich die Beiden kennen gelernt und zusammen mit ihren Frauen beschlossen selbständig Wein zu produzieren. Den Namen hat das Gut aus einer Zeit, als hier vor allem Schafe gehütet wurden. Einige der Herdenschutzhunde sind damals ausgebüchst und verwildert. Im jetzigen Rebberg wurden viele dieser Hunde gesichtet, daher der Name.
Heute bewirtschaftet das Gut etwa 100 ha, davon sind 60% mit Sauvignon blanc bepflanzt, den Rest teilen sich Chardonnay und Pinot noir. Die gesamte Rebfläche, ein zusammenhänges Stück, wurde von Anfang an biologisch bewirtschaftet. Das Gut besitzt etwa 2‘000 Schafe und eine kleine Hirschherde, welche für Kompost sorgen und das Gras tief halten.Die ersten Reben des Weingutes wurden 1979 angepflanzt. Nur sechs Jahre nach den ersten kommerziell angepflanzten Reben in der Gegend von Marlborough, Montana war damals der erste Produzent. Die gesamte Region wurde von Gletschern geformt. Der Boden besteht mehrheitlich aus lehmigen Schwemmlandböden. Erzeugt werden vier Weine: der Standard-Sauvignon blanc, der Lagenwein Sauvignon blanc «Section 94». Dazu noch Chardonnay und Pinot noir.
Meine Eindrücke zu den einzelnen Weinen:
Sauvignon blanc 2012: Ausbau im Stahltank mit Reinzuchthefen bei 15-17%C, keine malolaktische Gärung, Drehverschluss, 2.7g Restzucker: helle Gelbtöne mit grünen Reflexen, exotische Früchte, etwas Holunderblüten, leicht karutig-blättrige Noten, schlanker, frisch-fruchtiger Antrunk, säurebetont, etwas herb-sparglige Noten, spritzig, der lange Abgang endet auf kräutrigen Noten. 16/20, trinken – 2017.
Sauvignon blanc «Section 94» 2011: Der Rebberg wurde 1991 angelegt, mit wilden Hefen im kleinen Holzfass vergoren, keine Malo, kein Neuholz, 18 Monate Ausbau: Mittleres Gold mit grünen Reflexen, Blütendüfte, der Holzausbau prägt das Bouquet noch sratk, etwa sreduktive Noten , zündhölzer, weicher, fruchtiger Auftakt, Holz schön eingebunden, viel Schmelz, eine gut stützenden Säure trägt zum langen Abgang bei, der Wein war im Frühling 2013 noch etwas verschlossen und unharmonisch, aber mit guten Zukunftsprognosen. 17/20, trinken – 2021
Chardonnay 2011: Der Rebberg wurde zu 2/3 mit dem Mendoza Klon und zu 1/3 mit dem B95 Klon bepflanzt, Spontangärung im kleinen Holzfass, 15% Neuholz heavy toasted: Mittleres Gold mit grünen Reflexen, Zitrusfrüchte, dezente Holznoten, etwas buttrige Anklänge, weich und fruchtig im Antrunk, die Säure ist schön präsent, Briochenoten, eine cremige Saftigkeit zeichnet den Wein aus, mineralisch, langer auf den Zitrusnoten endender Abgang. 17/20, trinken – 2021
Pinot noir 2011: Die Reben sind 15-30 jährig, die Trauben wurden komplett entstielt und auf dem Förderband Beere für Beere handverlesen, Ausbau für 18 Monate in zu 40% neuen Barriques: Dunkles Rot mit leichten Violetttönen, intensive Fruchtnoten, etwas exotisch anmutend, Passionsfrucht, Erdbeeren, dezente Zitrusanklänge, explosive Rotfrucht am Gaumen, säurebetont, die Gerbstoffe sind noch etwas belegend, langer auf der frischen Frucht endender Abgang, ein eleganter, fruchtbetonter Pinot noir mit Potential. 17.5/20, trinken – 2021
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